Demenzerkrankungen wie Alzheimer sind derzeit nicht heilbar und schreiten kontinuierlich fort. Die Prävention ist daher von entscheidender Bedeutung, um das Risiko zu verringern und den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen.
Ziel der Demenzprävention
Die Prävention zielt darauf ab, durch gesunde Lebensgewohnheiten und die Behandlung von Gesundheitsproblemen das Risiko einer Demenzerkrankung zu minimieren. Bestimmte Maßnahmen können auch helfen, das Fortschreiten einer bereits diagnostizierten Demenz zu verlangsamen und Komplikationen, wie Mangelernährung, zu verhindern.
Risikofaktoren für Demenzerkrankungen
Zahlreiche Risikofaktoren, die Demenzerkrankungen wie Alzheimer begünstigen, sind heute bekannt. Der größte Risikofaktor ist das Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für eine Demenzerkrankung, obwohl sie nicht Teil des normalen Alterungsprozesses ist. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, was möglicherweise mit der längeren Lebenserwartung und hormonellen Unterschieden zusammenhängt. Genetische Veranlagungen spielen ebenfalls eine Rolle, jedoch sind nur etwa 1 % der Alzheimer-Fälle rein genetisch bedingt.
Neben diesen unveränderlichen Faktoren gibt es laut einer Studie von Livingston et al. (2020) zwölf beeinflussbare Risikofaktoren, die etwa 40 % aller Demenzerkrankungen weltweit ausmachen. Diese Faktoren wirken sich je nach Lebensphase unterschiedlich aus:
- Tiefes Bildungsniveau
- Hörverlust
- Traumatische Hirnverletzungen
- Bluthochdruck
- Exzessiver Alkoholkonsum
- Adipositas
- Rauchen
- Depression
- Soziale Isolation
- Bewegungsmangel
- Luftverschmutzung
- Diabetes
Weitere Risikofaktoren umfassen eine ungesunde Ernährung, Schlafstörungen sowie mangelnde geistige Anregung.
Vorbeugende Maßnahmen
Viele Risikofaktoren lassen sich durch einen gesunden Lebensstil und frühzeitige Behandlung von Gesundheitsproblemen beeinflussen. Körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, Rauchverzicht und maßvoller Alkoholkonsum können das Risiko erheblich senken. Eine frühzeitige Behandlung von Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes und Adipositas ist besonders wichtig, um das Risiko einer vaskulären Demenz zu reduzieren. Diese Faktoren erhöhen auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte, die wiederum mit Demenz in Verbindung stehen. Ein gesunder Lebensstil ist sowohl für das Herz als auch für das Gehirn von Vorteil.
Faktoren wie ein geringes Bildungsniveau, soziale Isolation, Depression und Hörbeeinträchtigungen können die kognitive Reserve des Gehirns beeinträchtigen, insbesondere bei der Alzheimer-Krankheit. Eine starke kognitive Reserve hilft dem Gehirn, die Veränderungen durch Alzheimer zu kompensieren. Soziale Kontakte, geistig stimulierende Aktivitäten und die Behandlung von Hörverlust können diese Reserve stärken oder erhöhen.
Lebenslange Prävention
Anzeichen von Alzheimer treten oft erst Jahre nach der Bildung der charakteristischen Eiweißablagerungen im Gehirn oder dem Einfluss von Risikofaktoren auf. Deshalb ist es nie zu früh, mit der Förderung der Hirngesundheit zu beginnen. Risikofaktoren wie ein niedriges Bildungsniveau spielen bereits in jungen Jahren eine Rolle. Kognitiv anregende Aktivitäten wie das Erlernen eines Musikinstruments oder einer Fremdsprache sind in jedem Alter von Vorteil. Ein gesunder Lebensstil sowie geistige, soziale und körperliche Aktivitäten unterstützen das Gehirn und fördern das Wohlbefinden ein Leben lang.
Bei bestehender Demenz können diese Maßnahmen helfen, Folgeerkrankungen vorzubeugen und die Lebensqualität zu erhalten. Neben nicht-medikamentösen Ansätzen können auch Medikamente wie Antidementiva den Krankheitsverlauf verlangsamen und Symptome wie Unruhe oder Halluzinationen lindern. Solche Medikamente erfordern ein ärztliches Rezept. Derzeit werden weitere Wirkstoffe erforscht, die darauf abzielen, Alzheimer in einem frühen Stadium zu verlangsamen.
Fazit
Die Prävention von Alzheimer und anderen Demenzformen erfordert einen umfassenden Ansatz, der Lebensstil, soziale Interaktion und medizinische Versorgung kombiniert. Durch die Reduzierung beeinflussbarer Risikofaktoren und die Förderung einer gesunden Lebensweise kann das Risiko erheblich gesenkt werden, was zu einem besseren und längeren Leben beiträgt. Vertiefe dich im Thema der Prävention mit dem folgenden Artikel.