Die wachsende Herausforderung Krebs
Krebserkrankungen nehmen weltweit zu – eine alarmierende Entwicklung. Man geht davon aus, dass die Zahl der Krebserkrankungen weltweit in den nächsten 30 Jahren um bis zu 80% steigen wird, während das Bevölkerungswachstum im gleichen Zeitraum lediglich 20% beträgt. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme von Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren. Diese Entwicklung wirft drängende Fragen auf: Warum steigen die Zahlen so massiv an? Und was können wir tun, um das Risiko zu senken?
Warum nehmen Krebserkrankungen zu?
Unsere Gene können für diesen dramatischen Anstieg nicht verantwortlich sein, da diese sich nicht so schnell verändern. Nur 5% aller Krebserkrankungen sind vererbt. Stattdessen zeigt die Forschung, dass der Lebensstil eine zentrale Rolle spielt. Ungesunde Ernährung mit einem Übermass an Fleisch, Zucker und Salz und einem Mangel an Früchten und Fasern, Übergewicht, wenig Bewegung, Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum sind die Hauptfaktoren, die zu dieser Entwicklung beitragen. Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Übergewicht – neben Rauchen – einer der wichtigsten Risikofaktoren für Krebserkrankungen ist. Es erhöht das Risiko für etwa 15 verschiedene Tumorarten, darunter: Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Nierenkrebs.
Diese Erkenntnisse verdeutlichen: Ein ungesunder Lebensstil ist der Haupttreiber der steigenden Krebszahlen. 40% aller Krebskankheiten wären durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil vermeidbar!

Ballaststoffe: Wir lassen unsere Darmbakterien verhungern!
Ein zentrales Problem unseres modernen Lebensstils ist der dramatische Mangel an Ballaststoffen in unserer Ernährung. Ballaststoffe sind Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel, die unser Körper selbst nicht verdauen kann. Doch unsere Darmbakterien nutzen diese als Nahrung und produzieren daraus Stoffwechselprodukte, die essenziell für unsere Gesundheit sind.
Früher konsumierten Menschen bis zu 150 Gramm Ballaststoffe pro Tag. Heute liegt der durchschnittliche Konsum bei lediglich 10 bis 20 Gramm – viel zu wenig für eine optimale Unterstützung unseres Mikrobioms. Dieser Mangel führt dazu, dass für unsere Gesundheit wichtige Darmbakterien verkümmern.
Diese Darmbakterien produzieren aus den Fasern sogenannte kurzkettige Fettsäuren, die eine Schlüsselrolle zur Erhaltung unserer Gesundheit spielen. Diese Fettsäuren regulieren das Immunsystem, bekämpfen chronische Entzündungen, wirken Übergewicht entgegen und schützen somit nicht nur vor Krebs, sondern auch vor anderen Krankheiten wie Diabetes und Herzkreislaufkrankheiten. Eine gesunde Darmflora ist daher weit mehr als nur ein Verdauungshelfer – sie ist ein entscheidender Verbündeter im Kampf gegen chronische Erkrankungen.
Dank einer pflanzenbasierten, vollwertigen Ernährung mit Fokus auf Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte gelingt es uns, mehr Ballaststoffe zu essen. Gleichzeitig sollten Fleisch, Zucker, Weissmehlprodukte und ungesunde Fette reduziert werden.

Regelmässige Bewegung unterstützt die Darmflora und hilft, Übergewicht zu vermeiden. Die Kombination aus pflanzenbasierter, vollwertiger Ernährung und Bewegung bildet die Basis für eine langfristige Gesundheitsvorsorge.
Verantwortung übernehmen: Was können wir konkret tun?
Mein grösster Wunsch ist, dass jeder Einzelne erkennt, wie viel Freude und Befriedigung es bringt, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Sich selbst etwas Gutes zu tun, ist nicht nur eine Investition in ein längeres Leben, sondern auch in mehr Lebensqualität.

Ernährung: Pflanzlich, vollwertig, bewusst
Die Basis einer gesunden Ernährung besteht aus vollwertigen, pflanzlichen Lebensmitteln. Unsere Mahlzeiten sollten hauptsächlich aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten bestehen. Fleisch sollte sparsam genossen werden, während verarbeitete Lebensmittel möglichst gemieden werden sollten.
Auch der Verzicht auf Rauchen und ein eingeschränkter Alkoholkonsum sind entscheidend. Neben der allgemeinen Gesundheitsförderung helfen diese Massnahmen, Übergewicht zu vermeiden – einen der grössten Risikofaktoren für Krebserkrankungen.

Bewegung: Aktiv bleiben, Stoffwechsel stärken
Bewegung ist ebenso wichtig wie eine gesunde Ernährung. Sie hilft nicht nur, das Gewicht zu halten, sondern fördert auch einen gut funktionierenden Stoffwechsel, der Entzündungen reduziert und das Immunsystem stärkt. Regelmässige körperliche Aktivität sollte fester Bestandteil des Alltags sein.
Stressreduktion: Gelassenheit kultivieren
Stress gehört zum Leben dazu, doch es kommt darauf an, wie wir damit umgehen. Statt uns vom Stress beherrschen zu lassen, ist es wichtig, zu lernen, gelassener mit Stresssituationen umzugehen. Das bedeutet, den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge zu legen, den „Boden unter den Füssen“ nicht zu verlieren und sich immer wieder Momente der Ruhe zu gönnen. Ein ausgeglichener Geist ist ein entscheidender Faktor für ein gesundes Leben.
Fazit: Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen
Die steigenden Krebszahlen sind alarmierend, doch Sie können viel tun, um Ihr persönliches Risiko zu senken. Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und ein bewusster Umgang mit Stress wirken präventiv und verbessern zugleich Ihre Lebensqualität. Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, ist ein Geschenk – an sich selbst und an die Menschen, die einem wichtig sind.
Machen Sie den ersten Schritt – für ein Leben voller Energie und Gesundheit!

Geschrieben von Dr. Daniela Weiler