Nahrungsergänzungsmittel (NEM) sind aus den Regalen von Drogerien und Apotheken nicht mehr wegzudenken. Sie versprechen Gesundheit, Vitalität und Leistungssteigerung. Doch welche Nahrungsergänzungsmittel sind wirklich sinnvoll? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf wissenschaftlich fundierte Informationen zu den gängigsten NEM und beleuchten insbesondere die Wirksamkeit von Kreatin.
Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Nahrungsergänzungsmittel sind Produkte, die Vitamine, Mineralstoffe, Kräuter, Aminosäuren oder andere Substanzen enthalten und dazu gedacht sind, die normale Ernährung zu ergänzen. Sie kommen in verschiedenen Formen wie Tabletten, Kapseln, Pulvern und Flüssigkeiten.
Vitamin D
Vitamin D ist essenziell für die Knochengesundheit, da es die Aufnahme von Kalzium im Körper unterstützt. Studien zeigen, dass viele Menschen, insbesondere in nördlichen Breitengraden, einen Vitamin-D-Mangel haben, besonders im Winter. Eine Metaanalyse im „British Medical Journal“ fand heraus, dass eine Vitamin-D-Supplementierung das Risiko von Frakturen und Stürzen bei älteren Erwachsenen reduzieren kann .
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren, hauptsächlich in Fischöl enthalten, sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften. Studien, wie die im „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlichte, zeigen, dass Omega-3-Supplemente das Risiko für Herzerkrankungen senken können, indem sie die Blutfettwerte verbessern und den Blutdruck senken .
Magnesium
Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der an über 300 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt ist. Laut einer Studie in „Nutrients“ kann eine Magnesium-Supplementierung bei Menschen mit Magnesiumdefizit die Muskelfunktion und das Energielevel verbessern sowie das Risiko für Migräne reduzieren .
Kreatin
Kreatin ist eines der am besten erforschten Nahrungsergänzungsmittel und wird hauptsächlich im Sport- und Fitnessbereich verwendet. Es dient als schnelle Energiequelle in den Muskelzellen und kann die körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Laut einer Studie im „Journal of the International Society of Sports Nutrition“ kann Kreatin die Muskelkraft und -masse bei kurzfristigem intensivem Training verbessern. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Kreatin neuroprotektive Eigenschaften hat und möglicherweise bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson helfen könnte .
Probiotika
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit haben können. Studien, wie die im „Journal of Clinical Gastroenterology“ veröffentlichte, zeigen, dass bestimmte Probiotika die Symptome des Reizdarmsyndroms lindern und die allgemeine Darmgesundheit fördern können .
Multivitamine
Multivitamine sind beliebt, aber ihre Wirksamkeit ist umstritten. Eine umfassende Analyse der „Johns Hopkins Medicine“ kam zu dem Schluss, dass Multivitamine keinen signifikanten Einfluss auf die Prävention chronischer Krankheiten haben. Es wird empfohlen, sich auf eine ausgewogene Ernährung zu konzentrieren, um den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken .
Fazit
Die Sinnhaftigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln hängt stark vom individuellen Bedarf und der Lebensweise ab. Während Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium und Kreatin bei bestimmten Personengruppen und Bedingungen von Vorteil sein können, ist die allgemeine Einnahme von Multivitaminen oft nicht notwendig und sollte kritisch hinterfragt werden.
Es ist ratsam, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu halten, um sicherzustellen, dass sie wirklich notwendig und sicher sind.
Quellen
- British Medical Journal: Vitamin D Supplementation and Risk of Fractures and Falls
- Journal of the American College of Cardiology: Omega-3 Fatty Acids and Cardiovascular Disease
- Nutrients: The Importance of Magnesium in Clinical Healthcare
- Journal of the International Society of Sports Nutrition: The Role of Creatine in Muscle Function and Performance
- Journal of Clinical Gastroenterology: Probiotics for Gastrointestinal Conditions
- Johns Hopkins Medicine: The Truth About Multivitamins